Das wird jetzt kein großer Reisebericht, sondern eine lose Aneinanderreihung von Anekdoten des letzten halben Jahres, dass ich an Bord der AIDAsol verbringen durfte.
Auf nach Hamburg.
Der größte Teil des Fahrwasser für meinen ersten Vertrag war die Nordsee bzw. der Nordatlantik. Daher musste das Schiff seinen Embarkation-Hafen für die Sommersaison von Mallorca nach Hamburg verlegen.
Eine wunderbare Route, zuerst rund um Spanien, dann die westatlantische Küste entlang, bis hoch nach Norddeutschland stand bevor. Da ich bis auf kurze Urlaube auf Ibiza und den Kanaren vorher noch nie in Spanien war, war zumindest der erste Teil der Reise Neuland für mich.
Nach rund einer Woche an Bord kannte ich die meisten Arbeitsabläufe zwar in den Grundzügen, auch auf dem Schiff fand ich mich immer besser zurecht, daher verirrte ich mich auch nicht mehr so oft, aber ich war immer noch sehr gefordert. Heimweh und die Sehnsucht nach meiner Lebensgefährtin überwogen die Neugier nach neuen Erfahrungen bei weitem. Ich war, ganz ehrlich, fast täglich knapp davor, das Handtuch zu werfen und im nächsten Hafen von Bord zu gehen.
Wann immer es möglich war, führte ich lange Telefongespräche mit meiner Frau und schließlich schaffte sie es mich zu überzeugen, solange an Bord zu bleiben, bis ich mein großes Ziel, Spitzbergen, erreicht habe.
Ich war, nach dem Abstieg zweier Kollegen, neben der Fotomanagerin der einzige deutschsprachige Fotograf an Bord. Das bedeutete, dass ich von nun an die Workshops für Kameratechnik und Bildgestaltung für unsere interessierten Gäste leiten würde. Aber auch die Fotoexkursionen waren ab sofort in meiner Verantwortung. Eine schwierige Aufgabe, an der ich fast gescheitert bin, zumindest bei der ersten Exkursion in Lissabon.
Erinnerungen:
Es war ein Desaster. Ich soll mit 6 Gästen kreuz und quer durch Lissabon wandern, ihnen die schönsten Fotomotive zeigen und zusätzlich erklären wie sie diese am besten fotografieren können.
Nur kannte ich diese hektische Stadt absolut nicht, die Route war zwar auf einem kopierten Blatt Papier eingezeichnet, mit einer recht blumig gestalteten Wegbeschreibung, damit konnte ich jedoch nicht viel anfangen. Ich hatte jedoch am Vortag die wichtigsten Punkte auf Googlemaps markiert, doch als ich aus dem Buss stieg, funktionierte die App einfach nicht mehr. (Im Nachhinein fand ich heraus, dass für die App eine großes Update anstand, ich dieses jedoch nicht installiert hatte und sie daher einfach nicht funktionierte). Ich kaufte einen guten alten Stadtplan, aber vor lauter Nervosität fand ich mich mit dem auch nicht zurecht. Es war schrecklich und natürlich merkten die Gäste meine Unsicherheit. Sie stornierten vor Ort den Ausflug und dann von dieser Last befreit machten wir uns gemeinsam auf, die Stadt zu erkunden.
Im nachhinein gesehen hätte ich damals einfach selbstbewusst drauflos marschieren sollen, denn unsere Erkundung war eigentlich sehr erfolgreich. Wir sahen nahezu die komplette Altstadt und es gelangen ganz hervorragende Fotos.
Natürlich beschwerten sich die Gäste später an Bord über meine ungenügende Vorbereitung und zur Wiedergutmachung wurde noch ein Ausflug, diesmal nach Bilbao geplant. Dieses Mal mit zusammen mit einer Stadtrundfahrt, bei der man die Stadt in groben Zügen kennen lernt und anschließender Wanderung zu den Highlights. Ich war viel entspannter und das Ergebnis dieser Exkursion war dann erstaunlich gut.
Die Überstellungsfahrt führte von Valencia über Malaga nach Cadiz, Lissabon, Porto nach Lacoruna, dann weiter nach Santander (Bilbao), Le Havre, Dover, Amsterdam bis Hamburg. Da ich aber oft mit der Kamera der Firma unterwegs war, gibt es hier leider nur Fotos von Cadiz, Lissabon, Porto, Bilbao und Le Havre.
Cadiz



















Lissabon


























Porto





















Bilbao

























Le Havre

















